Kraftakt für die Tellerwechsler

Luftzufuhr für Bakterien verbessert / 1.740 Elemente ersetzt / Abwasserbehandlung ohne Beeinträchtigung

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Chapeau! Exakt 1.740 Belüfterteller haben die Mitarbeiter von Veolia in Schönebeck (Elbe) in den vergangenen zwei Wochen gewechselt. Eine extrem aufwendige Aktion, bei der nichts schief gehen durfte. Das Abwasser der Elbestadt und des Umlandes musste weiter umweltgerecht behandelt werden - als wäre nichts gewesen. Monatelang wurde die Aktion akribisch vorbereitet. Ein Kran war für zweieinhalb Wochen gebucht. Alle Mitarbeiter von Veolia, dem Abwasserdienstleister der Stadt Schönebeck (Elbe), standen zur Verfügung, um den engen Zeitplan einzuhalten.

Nun musste nur noch Petrus mitspielen. Regen und damit ein erhöhtes Abwasseraufkommen hätte den Wechsel der Belüfterteller in allen drei Belebungsbecken deutlich erschwert. Aber der Wettergott hatte ein Herz für die Abwasserfachkräfte und schickte Sonnenschein. Über Rohrleitungen, die bis zu den Belüftertellern führen, wird die Luft in die Belebungsbecken eingeblasen. Die Bakterien, die rund um die Uhr die organischen Bestandteile im Abwasser abbauen und es damit reinigen, brauchen dafür Luft. Luft zum Leben und Luft zum Arbeiten. "Deshalb war der Wechsel der Belüfterteller so wichtig", betont Hagen-Erik Buch, Vorarbeiter bei Veolia am Standort Schönebeck.

2013, erinnert Gruppenleiter Mike Dragon, wurden die Belüfterteller das letzte Mal ausgewechselt. Nun war es Zeit für was Neues. Wie ein Kegel hatte sich die Oberfläche der Teller mit den Jahren und unter permanenter Beanspruchung aufgewölbt. Ein sichtbares
Zeichen der Abnutzung, das unter Wasser allerdings nicht sichtbar ist. Was ziemlich schnell sichtbar wurde: "Das Blasenbild war deutlich verbessert und die Gebläse mussten weniger Druck aufbringen, damit die Luft dort ankommt, wo sie gebraucht wird", schildert Hagen-Erik Buch.

Insgesamt hingen 42 Register am Haken. 14 pro Becken. Auf den Registern sind die Belüfterteller befestigt. Der Kran hievte sie nach und nach aus dem Abwasser und parkte sie in einem verkehrsberuhigten Bereich neben den Becken. Nun konnten die Mitarbeiter von
Veolia anfangen, die alten Teller abzudrehen und die neuen zu montieren. Vorher wurden die Gestänge von Schlamm befreit.
Am Ende waren zwei Container mit sieben Kubikmeter Inhalt randvoll mit den ausrangierten Tellern. Erleichtert, dass alles reibungslos über die Bühne ging und die Grenzwerte der Abwasserreinigung eingehalten werden konnten, und zufrieden können Hagen-Erik Buch
und die Kollegen das Projekt abhaken - und wieder zur Normalität zurückkehren.